13 - Ukraine - was nun?
„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“ W. Brandt
Aus aktuellem Anlass sprechen wir in dieser Folge über den Krieg in der Ukraine und über die Auswirkungen auf den Kapitalmarkt. Diese Folge fiel uns wirklich nicht leicht, denn die aktuellen Ereignisse beschäftigen uns sehr. Doch wir wollen euch nicht im Dunkeln stehen lassen und ordnen die ersten Tage nach der russischen Invasion ein. Welche Branchen sind am stärksten vom Ukraine Krieg betroffen, welche profitieren sogar und was müsst ihr jetzt wissen, damit euer Geld nicht leer ausgeht. Wir sprechen darüber.
Zum Nachlesen
00:00:05:10 – 00:00:30:12
Moderator
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Geldleere. Der Podcast mit Phillip Pönisch und Nick Stieglitz. Erfahre alles, was du wissen musst, damit dein Geld nicht leer ausgeht. Ob Anlageklassen, Investment Strategien oder aktuelle Wirtschaftsthemen. Wir bringen Licht ins Dunkle. Geldleere das Original und nur echt mit Doppel E.
00:00:30:12 – 00:00:40:21
Philipp
Hallo und herzlich willkommen zur 13. Folge unseres Podcasts. Mein Name ist Philipp Pönisch und mit mir dabei ist immer noch Nick Stieglitz und ich sage Moin aus Schwerin MV nach Bünde NRW. Hallo Nick.
00:00:40:28 – 00:00:42:16
Nick
Ja Hallo Philipp, moin Moin.
00:00:42:25 – 00:01:05:01
Philipp
Ja, ihr wundert euch sicherlich über diese ungewohnte Folge. Nick, wir waren letzte Woche ja, haben wir ja die 13. Folge ja eigentlich schon abgedreht. Ich bin ja extra zu dir in den Bünder Podcast Keller gekommen, aber jetzt haben wir gesagt, wir müssen einfach mal über die aktuellen Themen sprechen. Das passiert so viel da draußen, es ist so schnelllebig alles geworden.
00:01:05:01 – 00:01:33:08
Philipp
Und durch den Einmarsch der Russen in die Ukraine haben sich einfach ganz grundlegende Dinge verändert. Und ja, wir wollten eigentlich in unserer 13. Folge über alternative Investments sprechen. Das machen wir dann in der nächsten Runde. Und heute müssen wir über die aktuelle Kriegssituation in Russland sprechen, denn das war ja wirklich sehr, sehr bewegend und alle hatten gehofft, dass wir das, ja, dass die Russen nicht einmarschieren.
00:01:33:16 – 00:01:46:10
Philipp
Ich weiß noch Nick, du hast in der ersten Folge im neuen Jahr schon dieses Risiko mit angeteasert. Da habe ich schon gedacht Mensch, das ist aber ganz schön pessimistisch, was er da so sagt. Ich weiß nicht, wie es dir ging, aber ich hatte echt die Hoffnung, dass das nicht passiert.
00:01:46:19 – 00:02:06:00
Nick
Ja, geht mir genauso. Ich hätte mir auch gewünscht, dass ich jetzt nicht unbedingt mit Recht behalte. Und ich habe auch bis zuletzt geglaubt, dass es nicht so weit gehen wird. Also die Gefahr war da aber, dass wir das so im Grunde direkt bei uns vor der Haustür noch mal in der Form erleben. Also das ist so, ich bin da auch wirklich schockiert, muss ich ganz ehrlich sagen.
00:02:06:01 – 00:02:28:00
Nick
Also man muss auch wirklich direkt dazu sagen, wir reden jetzt natürlich auch über Finanzmärkte und Geldanlage, aber das fällt uns natürlich auch schwer in so einer Situation und natürlich ist es viel, viel wichtiger, dass es den Menschen dort gut geht, dass der Krieg schnell vorbei ist. Also ja, da bitten wir auch um Verständnis. Natürlich wollen wir euch trotzdem jetzt auf dem Laufenden halten, nicht im Regen stehen lassen.
00:02:28:11 – 00:02:49:15
Nick
Wir beide haben ja auch schon unsere Kunden zu dem Thema angeschrieben. Also völlig klar Finanzmärkte. Das ist gerade eine Nebensächlichkeit. Nichtsdestotrotz glaube ich, ist das für viele auch ein Bedürfnis und wir merken das beide. Wir haben sehr viele Anfragen von Zuhörern, auch aus dem Kundenkreis, die einfach gerne mal unsere Meinung haben möchten und deswegen haben wir uns dazu entschlossen, diesen Podcast jetzt einmal einzuschieben.
00:02:50:15 – 00:03:12:06
Philipp
Ja, es fällt wirklich schwer. Du hast es angesprochen, wir haben es beide auch in unseren Stellungnahmen an unsere Kunden geschrieben. Es fällt wirklich schwer, jetzt darüber zu sprechen, aber es ist unser Job. Ist es auch unser Anspruch an uns selbst, dass wir jetzt einfach auch da rausgehen und mit den Leuten ins Gespräch kommen. Und deswegen gibt es auch letztlich diese Folge.
00:03:12:25 – 00:03:30:06
Philipp
Ja, wir haben uns heute überlegt. Wir gucken so einfach. Was waren so die ersten Auswirkungen, was ist in den ersten Tagen so passiert? Dann was ist unser Rat an euch und wie beantworten wir die aktuell die Fragen unserer Kunden? Was kann man machen, was sollte man sein lassen? Und dann gucken wir so ein bisschen auch in den Ausblick.
00:03:30:24 – 00:03:41:00
Philipp
Wichtig immer, die Zeiten sind so schnell es kann alles sich auch vielleicht wieder zu einem Positiveren drehen. Und das einfach so zur Einordnung.
00:03:41:07 – 00:04:06:14
Nick
Genau das geht ja auch so ein bisschen um die generelle Frage, wie man in solchen Situationen finanztechnisch reagiert. Ich meine, jetzt haben wir den Punkt, jetzt haben wir diesen Angriffskrieg. Und wir sehen es ja, dass die westlichen Länder auch sehr scharf reagieren zum Glück zusammenhalten und auch schon sehr viele größere Sanktionen ausgesprochen haben. Das ist alles total. Also ich finde es total gut und wichtig, dass man da zusammensteht.
00:04:06:28 – 00:04:12:09
Nick
Aber das macht natürlich was mit der Wirtschaft und natürlich vor allem mit der russischen Wirtschaft.
00:04:12:23 – 00:04:33:18
Philipp
Lass uns das mal kurz versuchen einzuordnen, was ist so in den ersten Tagen passiert? Also. Am Mittwoch saß ich noch mit einem Stück Käse bei Nick. Am Donnerstag ging es dann an den Märkten richtig rund. Also wir haben am Donnerstag selbst, wenn wir uns mal auf den DAX das ist ja für viele Hörer auch so der relevanteste Maßstab hat der DAX weit über 4% verloren.
00:04:33:27 – 00:04:56:17
Philipp
Relativ zügig und relativ schnell. Nick und ich, wir mussten, wir haben uns ein bisschen fragend angeguckt. Dann hat er sich innerhalb des Tages sogar noch gerettet. Auf -2, warum auch immer. Und am Freitag waren die Börsen oftmals oder weitverbreitet auch mit grünen Vorzeichen wieder dabei. Und was man da einfach auch so sieht, wie irrational teilweise auch die Börse ist.
00:04:57:18 – 00:05:13:14
Philipp
Montag gibts wieder, also Montag der 28. Februar, dann wieder tiefrote Zahlen und insgesamt haben wir natürlich die ja schon einen massiven Abverkauf, aber nicht so massiv wie eigentlich ein Krieg erwartet hätte. So, so mein Gefühl.
00:05:13:27 – 00:05:42:28
Nick
Ja, also wir waren ein stückweit schon überrascht. Klar, jetzt, jetzt geht der Krieg los und tatsächlich habe ich, also als es dann losging, von mehreren Kunden Nachrichten bekommen, die wirklich total panisch waren. Und da konnte man das Schlimmste befürchten, auch bevor dann die Finanzmärkte geöffnet haben. Und dann hat man relativ schnell gemerkt: Okay, Moment mal, irgendwie geht es ja gerade teilweise sogar nach oben, zumindest in einigen Bereichen und Branchen und das ist ein Stück weit typisch Börse.
00:05:42:28 – 00:06:02:06
Nick
Und ja, es ist ein Stück weit Börse, weil zum einen, manchmal mag es die Börse und die Finanzmärkte mögen es lieber, wenn die Sache einfach jetzt geklärt ist, egal ob es negativ ist oder positiv. Also so schlimm sich das anhört, das ist das eine. Und was haben wir denn, wenn hier so ein Krieg ausbricht? Dann gibt es ja nicht immer nur an den Finanzmärkten nur die eine Seite.
00:06:02:06 – 00:06:24:07
Nick
Es gibt immer Verlierer, es gibt aber auch immer irgendwo Gewinner. Und diese Gemengelage, die ist einfach so undurchsichtig. Gerade in den ersten Tagen dann ja, dass man das wirklich ganz, ganz schwer planen kann oder sich darauf. Also man sagt immer so politische Börsen haben kurze Beine, es hat. Es ist wirklich richtig, weil oft kann man gar nicht so ganz genau überschauen, was macht das mit den Märkten jetzt mittel bis langfristig.
00:06:24:28 – 00:06:52:00
Philipp
Öl und Weizen, Rohstoffe an sich sind extrem angezogen. Klar, wir haben natürlich mit Russland einen der Hauptlieferanten für Öl. Wir haben mit der Ukraine den Kornspeicher Europas ja, natürlich, ein extrem Weizenmarkt. Wenn sich der Krieg lange zieht, dann ist natürlich das auch in dem Segment ein Riesenproblem. Selbst dort extrem an den Preisen extrem die Preise gelaufen sind.
00:06:52:17 – 00:07:16:23
Philipp
Ja der russische Markt, wie sollte es anders sein, der ist natürlich komplett abgeschmiert, Nick der Rubel war im freien Fall. Und die Russen haben einfach mal gesagt: Okay, der Anleihenzins wird jetzt auf 20% von sieben oder 9%, jetzt auf 20% angehoben. Um irgendwie ein Gefühl von Sicherheit auf diese Währung zu bringen. Natürlich. Ja, eine Kurzschlussreaktion bzw Aktionismus wohl eher.
00:07:17:05 – 00:07:46:22
Philipp
Hat natürlich nicht funktioniert. Und ja, letztlich ist das eine Währung, die nicht investierbar mehr ist aus meiner Sicht insgesamt der ganze Markt. Aber da kommen wir später noch mal dazu. Dann die russischen Devisenreserven natürlich sind eingefroren. Nick hat es eben schon angedeutet, die internationale Gemeinschaft ist so einstimmig, quasi wie noch nie in der Sache und dementsprechend hat das natürlich vor allem die russische Wirtschaft sofort geschwächt.
00:07:47:20 – 00:07:54:01
Philipp
Aber es wirkt sich auch langfristig auf unsere Wirtschaft aus. Nick zum Sanktionen Paket, wolltest du ja glaube ich auch nochmal was sagen.
00:07:54:05 – 00:08:15:15
Nick
Ja genau. Also man muss sich ja schon wirklich mal vergegenwärtigen, was da passiert. Also es wird also im Grunde komplett Russland teilweise von der Weltwirtschaft abgeschottet, auch die Unternehmen, ob das jetzt durch das SWIFT ist, was jetzt auch vor allem den Zahlungsverkehr betrifft, aber auch was den Handel angeht. Also im Moment distanziert sich ja der Rest der Welt im Grunde komplett von Russland.
00:08:15:15 – 00:08:28:15
Nick
Wir sehen das auch im Sport mit den Nationalmannschaften, Formel eins, also da wird komplett die kalte Schulter gezeigt. Nochmal ich finde das sehr, sehr gut, aber für die russische Wirtschaft ist das eine Katastrophe, auch für die Unternehmen.
00:08:28:26 – 00:08:32:02
Philipp
Auch für die Bevölkerung, wenn die kein Geld abholen können.
00:08:32:20 – 00:08:47:07
Nick
Genau das muss man ja ganz klar dazu sagen. Man muss es ja wirklich trennen, das finde ich selber auch wichtig. Das ist ein Krieg von Putin und natürlich auch von seinen Anhängern. Aber ich glaube, es gibt da sehr, sehr viele Russen, die das komplett anders sehen, die das nicht möchten, und das darf man jetzt alles nicht in eine Kiste stecken.
00:08:47:07 – 00:09:11:16
Nick
Aber im Moment werden im Grunde alle Russen bestraft und die russische Wirtschaft merkt das extrem wird das auch langfristig schwächen. Aber Philipp, wie du schon sagst, das wird halt auch dann die anderen Länder treffen. Gerade exportorientierte Staaten, wie es ja Deutschland insbesondere auch ist, werden das natürlich zu spüren bekommen. Ob das jetzt an Rohstoffpreisen liegt, an der Inflation, aber auch an dem Handel, an den Absatzmärkten.
00:09:11:16 – 00:09:23:17
Nick
Viele deutsche Unternehmen, wie beispielsweise BASF, haben ja auch große Standorte zum Beispiel in Russland. Also das ist schon ein Thema, das uns jetzt auch wirtschaftlich betreffen wird, das muss man ganz klar sagen.
00:09:23:23 – 00:09:48:11
Philipp
Ja und wie geht es auch weiter, Nick? Also wir haben jetzt, was passiert mit den Russland nahen Ländern, mit den Chinesen, die sich überwiegend versuchen rauszuhalten oder auch mit denen, die das Ganze vielleicht auch noch legitimieren oder vielleicht auch noch gut finden, werden weitere Sanktionen folgen. Als Herr Trump den Handelskrieg mit China ausgerufen hat, hat die Börse schon extrem reagiert.
00:09:48:11 – 00:09:53:16
Philipp
Aber das war ja im Vergleich zu dem, was wir jetzt sehen, ja eher ein Sanktionchen, sag ich mal!
00:09:53:28 – 00:10:11:29
Nick
Ja, absolut. Also definitiv. Also es ist tatsächlich auch noch nicht ganz absehbar, in welchen Bereichen oder wo es noch Probleme geben wird. Oder vielleicht auch noch weitere Sanktionen. Man muss halt immer gucken. Ich habe es eingangs schon mal erzählt, es gibt immer Bereiche, die natürlich direkt betroffen sind und da können wir uns drehen und wenden, wie wir wollen.
00:10:12:06 – 00:10:36:03
Nick
Da gibt es auf jeden Fall Einbußen, also Automobilsektor, Maschinenbau oder allgemein Unternehmen die in Geschäftsbeziehungen mit Russland sind, dass die dadurch einfach auch Einschnitte haben und Nachteile. Das ist so, aber wie gesagt, auf der anderen Seite muss man auch immer sehen, gibt es auch immer Unternehmen und Branchen, die davon profitieren, so schlimm das auch ist. Und wir kommen am Ende nachher noch mal dazu.
00:10:36:03 – 00:10:53:25
Nick
Aber das ist schon mal vorausgesagt. Letztendlich ist halt immer wichtig, dass man eine gute Streuung im Markt hat, weil dann kann man die einen Nachteile auf einer Seite mit anderen Vorteilen ausgleichen. Und ist im Grunde in jeder Marktphase vernünftig unterwegs und das wird dann auch unsere Botschaft nachher sein. Aber da kommen wir gleich nochmal zu.
00:10:54:03 – 00:11:19:06
Philipp
Was ich auch sehr, wo wir bei den Sanktionen Paket waren. Was ich auch sehr spannend fand, ist, ich habe gestern mit einem Kumpel gesprochen von der Deutschen Bank und er hat mir erzählt, dass die Russen, die in Deutschland ihren Wohnsitz haben, aber halt russische Staatsbürgerschaft haben, dass sogar deren Konten eingefroren sind oder eingefroren wurden. Dann haben wir eine extreme Insolvenz Gefahr bei russischen Banken.
00:11:19:16 – 00:11:45:17
Philipp
Und in den letzten Jahren haben ja viele Leute nach Alternativen gesucht ihr Festgeld oder irgendwo auch noch ein Tagesgeld Zins zu bekommen und sind dann eben über solche außereuropäischen Banken dann, die wurden dann gelockt mit vielleicht 0,5% oder 1% auf ein Festgeld und das sind dann manchmal Banken in Russland, die jetzt aber einfach ja Insolvenz bedroht sind, ganz klar
00:11:45:17 – 00:12:00:15
Philipp
insolvenzbedroht sind und dann sieht man immer, wenn ein Mensch versucht verzweifelt nach Alternativen zu suchen, dann nimmt er auch solche Risiken manchmal in Kauf, manchmal funktioniert das, manchmal funktioniert das nicht. Also ich finde, dass Schalke sich vor Jahren mit Gasbomben verkalkuliert hat.
00:12:00:24 – 00:12:20:00
Nick
Also Philipp, das ist ein guter Punkt, den du sagst, mit den russischen Banken tatsächlich kenne ich, habe ich zwei Kunden bei mir im Kundenkreis, die genau das gemacht haben. Und ich kann mich da noch sehr genau daran erinnern, wie die mir das. Also wo ich denn die Beratung zum Thema Geldanlage hatte und der eine Kunde, das weiß ich noch ganz genau, der mir sagte: Du Nick, was soll ich mir das Risiko hier antun?
00:12:20:00 – 00:12:38:07
Nick
Ich habe hier eine Bank in Russland und das waren deutlich mehr. Ich möchte jetzt nicht lügen, aber dass dann vielleicht sogar drei 4%, ich weiß es nicht mehr, aber schon wirklich außergewöhnlich hohe Zinssatz, wo ich dann damals schon gesagt habe, was das auch für Risiken haben kann. Was er überhaupt nicht hören wollte und zu dem Zeitpunkt vielleicht auch ja hat man das nicht kommen sehen.
00:12:38:07 – 00:12:46:08
Nick
Aber die Botschaft muss ja sein. Manche Dinge, die sich vielleicht auch manchmal zu schön anhören, um wahr zu sein, das sollte man einfach.
00:12:46:09 – 00:12:48:06
Philipp
Das hat auch einen Grund, warum der Zinssatz immer so ist.
00:12:48:06 – 00:13:06:07
Nick
Ja genau, genau das ist es. Es hat muss immer auch einen Grund haben. Und das heißt nicht dass man so was nicht machen kann. Aber da sollte man schon Vorsicht walten lassen, das auch immer nur mit gewissem Prozentanteil seiner Investments machen, wenn man von so was dann wirklich überzeugt hat. Und vor allem wenn man sich damit beschäftigt hat und auch der Meinung ist, das auch zu verstehen, was dahinter hängt.
00:13:06:17 – 00:13:20:17
Nick
Das ist ja ähnlich. Viele sprechen jetzt gerade von P2P Krediten, also wo Privatpersonen anderen Privatpersonen Kredite geben, da gibt es super Zinsen darauf, aber auch da gibt es Risiken. Das sollte man sich zumindest mal mal vor Augen führen, was da auf einen zukommen kann.
00:13:20:24 – 00:13:44:07
Philipp
Können wir ja mal eine Folge zu machen, finde ich ein spannendes Thema was du ansprichst, ja. Aber zurück zu Russland. Wir haben auch, was ich auch spannend finde in den Schwellenländern ETFs beispielsweise, wo ja Russland auch einen signifikanten Anteil daran hat. Da haben die Fonds Anbieter selbst oder auch ETF Anbieter aktuell noch keine richtige Antwort. Wie es jetzt damit bestellt ist, die meisten ETF Anbieter oder Fonds Gesellschaften.
00:13:44:23 – 00:14:07:13
Philipp
Also hoffentlich haben die meisten Fondsmanager, die russischen Aktien vorher schon ausgeräumt. Aber bei einem ETF funktioniert ja eben nicht. Die wollen jetzt einfach das Ding, kannst du fast ausbuchen eigentlich. Und was passiert mit ausschüttenden Aktien, die ja die Dividende rauswerfen. Aber das kann ja, wenn es ein russisches Unternehmen ist, ja auch nicht mehr ankommen. Also ja, ist schon alles ganz schön spannend.
00:14:08:04 – 00:14:11:08
Philipp
Viele Kunden fragen uns jetzt wirklich, was sollen wir tun?
00:14:12:03 – 00:14:34:06
Nick
Philipp, ganz kurz einmal, da möchte ich einmal einhaken, weil das ist tatsächlich wieder einer dieser Beispiele und da kann ich mir wirklich den Mund fusselig reden. Zum Thema Fonds ETFs. Wenn du nen ETF, der laut seinen Statuten in Russland investieren muss, dann macht er das und dann macht er das auch weiter. Dann, da gibt es da keinen der da sagt: Moment mal, das ist gerade ein bisschen unruhig, da könnte jetzt gerade vielleicht ein Krieg anstehen.
00:14:34:10 – 00:14:40:00
Nick
Jetzt investiere ich mal gerade nicht in Russland. Also wenn der darauf festgelegt ist, dann macht er das in Anführungsstrichen.
00:14:40:12 – 00:14:44:20
Philipp
Bis er die Statuten ändern kann, ist es ist alles schon gelaufen, sind die alle schon weggelaufen.
00:14:44:22 – 00:15:06:06
Nick
Genau. Und ein Fondsmanager, also es wird genug Fondsmanager geben, die das wahrscheinlich nicht gut gemacht haben. Aber es wird auch den einen oder anderen geben, der gesagt hat: Moment mal, wenn ich sehe, dass da so eine Gemengelage aktuell ist, dann ziehe ich mal mein Exposure ein bisschen raus. Und farme unterm Strich dann sicherlich besser, weil das ist auch, also das können wir vorwegnehmen, jetzt aktuell in russische Unternehmen zu investieren, das ist halt.
00:15:06:20 – 00:15:10:22
Nick
Also da würde ich lieber das Geld nehmen, ins Casino gehen und da sollte man die Finger davon lassen.
00:15:11:02 – 00:15:33:08
Philipp
Ja, sehe ich auch so, das ist eigentlich nicht investierbar, weil einfach keiner weiß letztlich, wie es weitergeht und von moralischen Aspekten brauchen wir da jetzt ohnehin nicht drüber sprechen, ob man jetzt so geldgeil ist und sagt, die Aktien sind so weit gefallen, viel weiter kann es nicht mehr fallen. Ich weiß ja nicht, ob ich, wenn ich da investiere, jemals das Geld auch in Euro zurückbekommen kann, aber den Zock mache ich jetzt.
00:15:33:08 – 00:15:35:26
Philipp
Moralisch finde ich das immer noch auch dann echt problematisch.
00:15:36:06 – 00:15:37:00
Nick
Ja, absolut.
00:15:37:25 – 00:15:49:20
Philipp
Ja, was tun? Also Nick? Gucken wir uns mal so zwei, drei, zwei, drei Kategorien an, Sparpläne, dann vielleicht jemand, der investieren möchte und vielleicht jemand, der schon sehr viel investiert hat.
00:15:50:02 – 00:16:11:11
Nick
Generelle Botschaft wirklich Ruhe bewahren, was die Geldanlage angeht. Man sollte jetzt nicht in Panik geraten. Man sollte bloß nicht panisch irgendwas verkaufen, einfach nur, weil man Angst hat vor dem was kommt. Ruft euch wirklich wieder vor Augen mit welchem Wissen ihr auch diese Geldanlage getätigt habt. Nämlich mit dem Wissen, dass diese Schwankungen an den Märkten dazugehören.
00:16:11:26 – 00:16:29:22
Nick
Und wir haben die letzten 100 Jahre nun genug Krisen und Kriege auch gehabt. Das heißt, wir wissen, dass das leider Gottes zu unserem Leben dazugehört und dass das mit den Märkten oder bei den Märkten natürlich dazu führt, dass es auf und ab geht. Das ist klar. Aber das war schon immer so gewesen und am Ende sind die Märkte haben sich auch immer wieder davon erholt.
00:16:29:22 – 00:16:59:21
Nick
Und ich möchte mal ein Beispiel raushauen, weil ich glaube, das hilft vielleicht auch dem ein oder anderen bisschen ruhiger zu schlafen, wenn er dann eben das Ganze jetzt aussitzt. Auch wenn jetzt, also wenn ihr eure Fondsanteile oder Aktienanteile oder ETF Anteile habt, dann kauft ihr eine gewisse Stückzahl zum gewissen Preis. Wenn diese Kurse jetzt in Keller gehen, zum Beispiel durch den Krieg, dass der gesamte Markt Angst bekommt und der Preis verfällt, dann habt ihr immer noch genau die gleiche Anzahl an Anteilen in eurem Depot.
00:16:59:21 – 00:17:28:15
Nick
Also wenn ihr vorher fünf Fonds Anteile hattet, dann habt ihr die jetzt immer noch, auch wenn jetzt gerade weniger wert sind. Wenn man das jetzt mal ummünzt, beispielsweise auf ein Eigenheim, ihr kauft euch ein Eigenheim, habt ein Haus, hatte damals gekostet 300.000 €. Wenn wir jetzt in dem Bereich eine Krise kriegen, Immobilienkrise, warum auch immer. Und dieser, der Marktpreis des Hauses nicht mehr 300.000 ist, sondern nur noch 200.000, also im Grunde sich um 1/3 reduziert hat, dann würdet ihr auch nicht panisch losrennen und ganz schnell euer Haus verkaufen.
00:17:28:15 – 00:17:42:21
Nick
Vor allem würdet ihr sagen: Moment mal, wenn der Preis gerade im Keller ist. Wäre ja schön blöd, wenn ich das Haus jetzt mit Minus verkaufe. Das macht ja keiner so, also dann hältst du an deinem Haus fest, weil diesen Gegenwert ein Haus hast du ja immer noch und letztendlich ist es mit Aktien und Fonds genau das gleiche.
00:17:42:21 – 00:18:00:15
Nick
Ihr habt Sachwerte, ihr habt ein Vermögen, was dahinter steht. Und klar, im Moment kurzfristig kann der Preis der frühere Gegenwert in Keller gehen. Aber er wird doch wieder hoch gehen, da bin ich mir ganz sicher. Und Philipp, das hast du eben schon mal kurz angedeutet zum Thema Sparplan. Wenn ihr dann noch Sparpläne laufen habt jeden Monat.
00:18:00:27 – 00:18:27:15
Philipp
Ich möchte etwas einschieben. Umso wichtiger jetzt in solchen Situationen und auch in anderen Krisen dies immer mal wieder gab und es immer wieder geben wird. Es sind immer andere Sachen, die passieren aber es passiert immer etwas. Umso wichtiger ist es jetzt, dass das Depot immer so ausgelegt wurde, wie es eurem Leben entspricht. Nick hat das eben gesagt, vergegenwärtigt euch, was mit was für ein Wissen ihr reingegangen seid und was euer Plan war mit dem Investment.
00:18:27:25 – 00:18:48:29
Philipp
Und wer jetzt einfach sich nur angeguckt hat, wie schön so ein ETF über ein Jahr laufen kann und was für tolle Renditen man da bekommen kann, aber der vielleicht für etwas für den nächsten Sommerurlaub sparen wollte, der macht jetzt halt eine Bruchlandung und deswegen ist es umso wichtiger, sich gut zu überlegen. Wie soll euer Depot aussehen, wie ist eure Lebensplanung?
00:18:49:02 – 00:18:59:17
Philipp
Passt das noch dazu? Weil dann sind solche Situationen, die wir jetzt hier sehen, die gehören dazu und die machen dann am Ende des Tages euch nicht kaputt.
00:19:00:04 – 00:19:30:05
Nick
Ja, super Hinweis, Philipp. Also danke für den Einschub. Genauso ist es, wenn ihr vorher ein 10, 15 Jahresplan mit eurem Investment hattet. Was interessiert es euch in zehn Jahren, dass jetzt gerade im März 2022 die Kurse vielleicht mal zehn, 15 oder 20% runtergegangen sind? Das ist dann erst mal unwichtig. Und dann kommen wir eben dazu. Ja, was was kann man? Das kann man vielleicht sogar noch tun in der, ja, in so einer Gemengelage ja, zum Beispiel über eure Sparpläne, die jeden Monat laufen, jetzt dann günstiger ein paar Anteile nachkaufen.
00:19:30:05 – 00:19:47:00
Nick
Also ich kaufe ja lieber dann noch mal, also ein Haus für 200.000 € hat jetzt nicht jeder auf dem Konto liegen, das Geld. Aber ihr wisst, was ich meine, wenn das Haus 1/3 günstiger ist oder eben dann eine Aktie oder ein Fonds, dann kaufe ich noch mal ein bisschen nach und das wird sich dann später umso mehr für euch rentieren.
00:19:47:00 – 00:20:06:08
Philipp
Das ist das Schöne an den Sparplänen. Du kannst, du kannst sehr schnell individuell eingreifen, diese zu erhöhen, zu reduzieren. Denn wir können immer davon reden, dass jetzt die Leute ihre Sparpläne erhöhen sollten, weil die Kurse gerade günstig geworden sind. Wenn das Leben das nicht hergibt, ja, dann kann man das natürlich auch wieder in eine andere Richtung gestalten. Um Sparpläne an sich braucht ihr euch überhaupt keinen Kopf machen.
00:20:06:28 – 00:20:31:22
Philipp
Gerade diejenigen, die frisch angefangen haben. Das sind die meisten Anfragen, die ich jetzt aktuell bekomme, wo das Depot vielleicht ein Jahr läuft und im letzten halben Jahr noch ganz gut aussah und jetzt das erstmal ins Minus geht. Da bekommen die erstens mit der Panik zu tun, was besseres als fallende Kurse kann euch nicht passieren. Natürlich würden wir gerne auf den Umstand dieser fallende Kurse verzichten, aber beim Sparplan kann euch nichts besseres passieren, als wenn das jetzt erst mal richtig schön günstig wird.
00:20:31:26 – 00:20:50:21
Nick
Genau das. Da haben wir ja schon in vielen Folgen darauf hingewiesen. Und so schwer es auch fällt, wenn dann wenn das dann wirklich mal so ist. Aber freut euch drauf, wenn die Kurse in Keller gehen, wenn ihr regelmäßig einzahlt, dann kommt euch das zugute. Aber auch, wer das nicht tut. Also ich meine Philipp, du sagst es ja gerade nicht jeder kann vielleicht auch monatlich einzahlen oder nicht
00:20:50:21 – 00:21:10:08
Nick
jeder möchte das jetzt machen. Alles gut, dann habt ihr eure Anteile, die nimmt euch keiner weg und in ein paar Monaten oder Jahren ist diese Delle nach unten auch total egal im Nachhinein. Ein Hinweis vielleicht noch, wenn jetzt der eine oder andere sagt: okay, ich möchte das vielleicht auch als Chance nutzen und nicht nur als Sparplan, sondern auch eine Einmalzahlung tätigen.
00:21:11:13 – 00:21:29:25
Nick
Kann man absolut machen. Man sollte natürlich sich dann genau überlegen, in welche Bereiche macht das. Aber da wäre einfach unser Hinweis. Macht so was generell dann lieber auch auf ein paar Wochen und Monate verteilt. Also jetzt nicht von den, weiß ich nicht, von den Sparsummen komplett plündern und alles auf einmal reingehen, weil ihr glaubt, es ist jetzt günstig.
00:21:30:06 – 00:21:43:27
Nick
Wir können jetzt noch nicht abschätzen, wie gehen die Börsen die nächsten Tage und Wochen weiter und man macht im Grunde nichts falsch damit zu sagen, man teilt vielleicht eine etwas größere Summe dann auf die nächsten Monate auf und hat dadurch dann auch noch mal so eine Art Sparplan Durchschnitts Effekt.
00:21:44:03 – 00:22:08:19
Philipp
Was ich auch gerne empfehle an der Stelle und was auch in den Gesprächen war. Den Markt vielleicht mal so antesten in Anführungsstrichen, also so vielleicht mit wenn ihr eine Summe übrig habt, die ihr gerne investieren wollt, dass ihr vielleicht 20, 25% von dem jetzt einmal rein schiebt, weil ihr wisst, gehen wir mal wieder zum DAX, der steht bei 14.000 ungefähr, im Dezember war er noch bei 16 in etwa, das heißt er ist 2000 günstiger als damals.
00:22:08:27 – 00:22:27:27
Philipp
Das heißt, das ist schon mal eine Kauf Gelegenheit, aber wir wissen nicht, wenn die Kurse weiter fallen, wo sie hingehen. Ich glaube auch, dass dieses Zittern am Markt, dieses Flattern, was wir so ein bisschen sehen von -4, dann auch wieder -2. Die Liquidität ist nach wie vor hoch und viele Leute warten genau auf diese Signale, um dann einmal reinzugehen.
00:22:27:27 – 00:22:52:26
Philipp
Aber es heißt nicht, dass der Markt nicht noch mal weiter nachgeben kann. Und dann braucht ihr weiter, das Wortspiel passt so schlecht gerade aber da braucht es weiter trockenes Pulver, um es ins Depot zu schieben, um weiter dann günstig nachkaufen zu können. Und was ihr auch, was auch mein Rat an der Stelle ist, dadurch, dass die Märkte aktuell so schnell reagieren, seid euch dessen bewusst, dass ihr mitunter nicht so schnell in den Markt reinkommt.
00:22:53:08 – 00:23:05:25
Philipp
Manchmal brauchen die Fonds eins zwei Tage. Ihr werdet die Tiefpunkte oder auch die Höhepunkte nie erreichen. Macht euch von dem frei. Es ist auch nicht schlimm und wenn man einfach die richtige Haltung hat, dann kann das oder dann funktioniert das auch.
00:23:06:13 – 00:23:24:13
Nick
Genau das spielt ja auch damit rein. Was wir auch immer sagen Man sollte jetzt auch nicht versuchen, krampfhaft den immer gleichen Trends nachzulaufen und dann von einer Richtung in die nächste zu gehen. Jetzt hatten wir auch schon öfters gesagt, wir sehen es sehr aussichtsreich, in Zukunft auch in das Thema Nachhaltigkeit zu investieren. Nach Corona.
00:23:24:13 – 00:23:25:14
Philipp
Da sind wir beim Thema Ausblick.
00:23:25:23 – 00:23:43:24
Nick
Genau, ja genau. Aber ich wollte noch mal sagen. Nach Corona sind ja diese ganzen nachhaltigen Unternehmen und Aktien alle in die Höhe geschossen wie verrückt und so seit ungefähr einem Jahr merkt man, das geht alles wieder runter und immer ist es dann doch nicht mehr so wichtig mit Nachhaltigkeit und die Ölpreise gehen alle wieder nach oben und so irgendwie ging das.
00:23:43:24 – 00:24:06:24
Nick
Dann geriet das alles wieder in Vergessenheit. Und jetzt haben wir, jetzt haben wir diesen Krieg und jetzt merken die Menschen: Ja im Moment mal wie wir sind ja doch sehr sehr abhängig auch was die Versorgung angeht mit Öl und Gas zum Beispiel auch von Russland. Jetzt brauchen wir doch wieder mehr erneuerbaren Energien und jetzt sind teilweise die Unternehmen im Nachhaltigkeits Bereich innerhalb von zwei drei Tagen 50 60% nach oben geschnellt.
00:24:06:24 – 00:24:25:03
Nick
Und Philipp, das meintest du ja, wer jetzt heute sagt: Das ist ja super. Nachhaltigkeit finde ich toll. Ich packe jetzt mal mein ganzes Geld da schnell rein. Der hat dann vielleicht schon 50 60% der Party verpasst. Also wichtig ist, dass man das alles, dass man da ein bisschen ruhig, dass man da ruhig vorgeht und sich nicht immer von einer Ecke in die nächste treiben lässt.
00:24:25:15 – 00:24:33:13
Nick
Nachhaltigkeit ist super, aber jetzt sollte man nicht auf der anderen Seite all seine anderen Investments verkaufen, wo man jetzt gerade vielleicht denkt, das interessiert mich jetzt eher weniger der Markt.
00:24:33:21 – 00:24:39:03
Philipp
Was hältst du von, also ich kriege viel die Nachfrage ist es jetzt die Zeit in Rüstung zu investieren.
00:24:40:18 – 00:24:59:25
Nick
Gilt genau das Gleiche. Also wenn man ein ganz breites gebautes Portfolio hat, dann kann man darüber auch in Rüstung investieren. Und jetzt gibt wird der eine oder andere aufschreien und sagen: Oh Gott, Rüstung will ich nicht. Alles gut, muss man auch nicht. Also ich kann jeden verstehen, der sagt Rüstung. Ich bin da prinzipiell gegen, aus moralischen Gründen. Man muss nicht in Rüstung investieren.
00:25:00:20 – 00:25:26:24
Nick
Ich finde, man muss immer, also ich möchte auch nicht in Rüstung investieren, um Kriege zu unterstützen. Aber ein Stück weit kann Rüstungsindustrie auch gut für uns sein, uns zu beschützen. Klar. Also was wir jetzt mit Russland Ukraine? An so was hätte ich da jetzt gar nicht gedacht. Aber man kann auch an an Terror denken. Also ich bin froh, wenn sich mein Land oder meinetwegen die westliche Welt wehren kann, wenn mal wieder irgendwelche ja völlig durchgedrehten Terroristen.
00:25:26:28 – 00:25:27:28
Philipp
Ja, führen wir das nicht weiter aus.
00:25:28:22 – 00:25:57:05
Nick
Ihr wisst was ich meine. Also bei Rüstung geht es ja nicht darum, dass wir jetzt Waffen produzieren, um dann irgendwelche Länder zu erobern. Sollte nicht so sein. Man sieht jetzt gerade die Rüstungsunternehmen gehen alle steil durch die Decke. Klar, weil die Leute Angst haben. Das kann aber auch alles schnell wieder runtergehen. Auch da wieder lieber breit in alle Bereiche vernünftig streuen, mit einer guten Idee dahinter und jetzt nicht versuchen, da jetzt irgendwie den super, also auch da wieder nicht gierig werden und denken, dass man da besonders viel Geld mit verdienen kann, sondern im Großen und Ganzen eine gute Richtung vorgeben.
00:25:58:05 – 00:26:22:26
Philipp
Thema Richtung auch, was uns ja auch beschäftigt. Wir hatten es auch schon mal in der Folge besprochen ist das Thema Inflation. Am Dienstag kam jetzt die Inflationszahlen für Deutschland raus. Auch für die anderen europäischen Ländern liegen wir so bei fünf sechs teilweise 7%. Das heißt, die Problematik haben wir nach wie vor. Wenn man sich überlegt, ja, da hält man jetzt das Geld alles auf Cash, alles auf Girokonto, dann hat man diese Inflation garantiert.
00:26:23:09 – 00:26:47:07
Philipp
Nutzt man da nicht vielleicht jetzt auch eine Chance, um dann zu investieren und dann sein Portfolio ja krisensicher und angepasst auf das, was man für Ziele und für Wünsche hat, dann auch ausrichten kann? Ich persönlich glaube, dass uns das Thema Inflation ja, wie gesagt, wir haben ja schon darüber gesprochen, immer auch eine Weile begleiten wird und die eingeleutete Zinswende der Zentralbanken, dass die erst mal ausbleibt.
00:26:47:12 – 00:27:05:09
Philipp
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass wir jetzt weitere Zinsschritte sehen in diesem Szenario, wo wirklich die Lebenshaltungskosten der Leute wirklich massiv steigen werden. Denn diesen Krieg müssen wir alle bezahlen und dementsprechend kann ich es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Zentralbank jetzt auch noch mal dort die Wirtschaft abwürgt.
00:27:06:16 – 00:27:26:24
Nick
Ja, also wir werden schon eine gewisse Zinswende sehen meiner Meinung nach. Aber ich gebe dir recht, wahrscheinlich auf einem anderen Niveau als das, was jetzt alle vermutet und befürchtet haben. Also 7,8,9 Zins Anpassung in diesem Jahr durch die Zentralbanken kann ich mir nicht vorstellen. Jetzt hat die die FED ja auch die die Federal Reserve ja auch schon gesagt.
00:27:26:24 – 00:27:56:04
Nick
Okay, die die nächste Anpassung, die kommt, wo jetzt viele vermutet haben, dass es 50 Basispunkte sein werden, werden jetzt wahrscheinlich nur 25, zumindest ist das jetzt die Aussage gewesen. Und das spiegelt genau das wider, dass man jetzt wo man merkt, okay, die Wirtschaft wird jetzt noch mal durch eine ganz andere Geschichte angegriffen. Jetzt hatten wir erst Corona, jetzt haben wir diesen schlimmen Krieg, da wird dann schon geguckt werden, dass man dann eher wieder für den Markt und für die Wirtschaft Entscheidungen trifft, das glaube ich auch und das ist auch ganz interessant.
00:27:57:01 – 00:28:18:04
Nick
Jetzt haben wir gesehen, dass die Börsen durch den Krieg logischerweise erst mal betroffen sind und auch erst mal runter gehen. Wenn ich jetzt selber mir viele Fonds angucke, dann muss man teilweise sagen: Moment mal, in manchen Bereichen stimmt das ja gar nicht. Also manche Bereiche sind seitdem quasi die Russen da einmarschieren, nach oben gegangen und da fragt man sich ja, wie kann das sein?
00:28:18:09 – 00:28:28:12
Nick
Und das kann durch genau so was kommen, das jetzt gerade im Technologiebereich, also gerade ein Technologieunternehmen, genau die sind ja extrem abgestraft worden, weil genau die werden durch höhere Zinsen…
00:28:28:12 – 00:28:29:28
Philipp
Leiden unter der Zinswende.
00:28:29:29 – 00:28:52:02
Nick
Genau das hatten wir auch vor kurzem ja schon mal besprochen, die leiden darunter und die sagen jetzt: Oh, Moment mal, wenn jetzt die Zinspolitik sich verbessert, der Krieg, der ist für Unternehmen, also jetzt mal ganz salopp gesagt, für Unternehmen wie Facebook vielleicht oder Pinterest, Techbereich. Das ist gar nicht so gerade im Softwarebereich ist es gar nicht so, dann geht die gar nicht so sehr.
00:28:52:02 – 00:29:11:26
Nick
Und genau, und die freuen sich dann eher darüber, dass das die Zinsen weiter unten bleiben. Und deswegen gehen diese Bereiche nach oben. Und auch da jeder, der alles auf Tech gesetzt hat, der hat die letzten anderthalb Jahre richtig gelitten. Wenn man jetzt sagt: Okay, ich gehe schnell aus Tech raus und geh nur noch in die alteingesessenen Unternehmen rein, weil Tech ja nur noch runtergegangen ist.
00:29:11:26 – 00:29:31:22
Nick
Der wird jetzt merken: Moment mal, jetzt leide ich ja gerade schon wieder. Aber da, wo ich mich jetzt vorher von den Aktien getrennt habe, die gehen auf einmal nach oben und das sind so Spielchen. Ich kann es nicht oft genug sagen, da sollte man sich gar nicht auf so ein Glatteis bewegen. Und die Kunden, die sehr breit gestreut sind, die kommen in der Regel durch jede Marktphase halbwegs gut durch und werden langfristig auch profitieren.
00:29:32:02 – 00:29:56:04
Philipp
Ja, genau das ist es, was wir immer wieder predigen und dementsprechend werden wir auch mit den Geldern, mit den Sparplänen, mit den Investments auch dort irgendwie durchschippern. Und uns war jetzt einmal wichtig, dass wir euch einmal abholen, dass wir euch erzählen, was es an den ersten Tagen an den Märkten passiert, welche Bereiche hat es ganz besonders betroffen, wie könnt ihr euch jetzt ausrichten und auch was wird sich künftig verändern?
00:29:57:04 – 00:30:11:12
Philipp
Wir hoffen, dass euch diese Folge ein bisschen hilft. Wenn Fragen weiter da sind, kommt gerne auf uns zu. Und die nächste Folge oder Nick habe ich etwas vergessen eigentlich?
00:30:12:06 – 00:30:34:22
Nick
Eigentlich nur eine Sache, die würde ich gerne noch, die würde ich gerne noch einwerfen. Viele Kunden, die jetzt Russland Ukraine sich anschauen, müssen auch an China und Taiwan denken. Da hab ich auch schon sehr viele Rückfragen bekommen. Und das sind auch sehr, sehr sinnvolle Rückfragen, wie ich finde. Weil über Taiwan hängt ja auch dieses Damoklesschwert, dass da eventuell China mal einmarschiert.
00:30:35:01 – 00:30:54:25
Nick
Und viele vermuten ja, dass China sich das Thema jetzt mal anguckt, wie die westliche Welt reagiert, mit welchen Sanktionen, um dann zu gucken, nehmen wir das in Kauf, ja oder nein? Ich bin durchaus ein Befürworter von China, von chinesischen Unternehmen. Ich glaube, dass die machen sehr, sehr viel wirklich gute Sachen, sehr innovativ und tolle Unternehmen sind auch teilweise relativ günstig bewertet.
00:30:54:25 – 00:31:13:01
Nick
Aber man darf bei solchen Investments nie vergessen, wer in so ein Land investiert mit so einer Regierung, die dahinter steht, die teilweise sehr, sehr unberechenbar ist, der hat gewisse Risiken und jeder der in China investiert. Und ich will jetzt keinem sagen, er soll nicht in China investieren, ich mache es selber auch. Man muss immer nur gucken, in welchem, in welcher Größenordnung.
00:31:13:20 – 00:31:27:26
Nick
Der hat halt auch dieses Risiko. Was ist wenn China vielleicht wirklich mal so ein Schritt geht und dann sehen wir an Russland, was das bedeuten kann, wenn es dann gewisse Sanktionen gibt, also auch da alles gut. Man kann solche Chancen immer nutzen. Wenn ich bin ich ein großer Freund von, aber übertreib’s nicht.
00:31:27:27 – 00:31:52:15
Philipp
Und und nochmal, es hat manchmal Gründe, weshalb die Aktien oder die Märkte günstiger sind, der russische Markt war ja vor dem Krieg auch schon extrem günstig, wenn man einfach den, denen man im Vergleich gesehen hat zum MSCI World oder Euro Stocks 50 oder wie auch immer, ist der russische Markt ja in den letzten Jahren extrem hinterher gelaufen mit extrem günstigen KGV.
00:31:52:26 – 00:32:11:22
Philipp
Und das war auch hätte man auch damals schon sagen können: Ja, das ist ja eine Super Investment Gelegenheit. Aber jetzt sieht man was halt auch passieren kann und wie Nick das sagt nicht per se abwenden von solchen Märkten, aber immer auch Wissen. Es hat auch seine Gründe. Es hat seine Gründe, warum eine russische Bank dir 2% auf dem Festgeld gibt.
00:32:12:00 – 00:32:23:12
Philipp
Es hat ein Grund, warum chinesische Aktien manchmal günstig sind. Und es hat manchmal auch Gründe, warum Establishment oder Old Economy Aktien, Blue Chip Aktien einfach manchmal auch teuer sind. Das hat alles auch manchmal so seine Gründe.
00:32:23:19 – 00:32:41:05
Nick
Ganz genau. Und ich sage mal so abschließend so als Fazit können wir euch nur mit auf den Weg geben. Also seid nicht panisch, bewahrt Ruhe, wenn ihr diesen Anlass, den wir gerade haben, nutzen wollt, um etwas zu tun oder zu verändern. Dann macht das eher in die Richtung, dass ihr euch selber noch mal hinterfragt: Wie ist mein Investment Ansatz?
00:32:41:10 – 00:33:02:28
Nick
Bin ich breit genug gestreut? Habe ich also habe ich wirklich einen langfristigen Ansatz oder habe ich mir das immer nur eingeredet? Also dann eher mal zu gucken, ist die Struktur in euren Depots vernünftig? Und dann braucht ihr euch keine Gedanken machen und dann entweder einfach mal Augen zu und so was durchhalten oder überlegen, ob man mit ja in gewissem Maße auch mal das zum Nachkauf nutzt.
00:33:03:11 – 00:33:14:12
Philipp
In dem Sinne ja, also Nick mit welchem Zitat wollen wir aus dieser Krisen Kriegsfolge rausgehen heute? Welche Botschaft hast du für unsere Hörer mitgebracht?
00:33:14:18 – 00:33:31:04
Nick
Ja, also ich würde gerne einfach jetzt am Ende als Zitat noch mal weggehen vom Thema Investment, weil einfach das Menschliche natürlich viel, viel wichtiger gerade ist. Und da fällt mir das Zitat von Willy Brandt ein. Er hat gesagt: Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.
00:33:32:02 – 00:33:56:20
Philipp
Ich habe gerade Gänsehaut ja, das ist so und Leute, passt auf euch auf, insbesondere diesen Zeiten. Passt aber auch ein bisschen auf euer Geld auf. Bleibt uns treu gewogen und die nächste Folge Geldleere kommt nicht am Dienstag am 8., sondern dann am 15., damit wir unseren zwei Wochen Rhythmus auch drin behalten. Und ja, das sind so meine Schlussworte.
00:33:56:23 – 00:33:57:24
Philipp
Nick, hast du noch was?
00:33:58:10 – 00:34:18:13
Nick
Ne. Hoffen wir alle zusammen, dass wir den Konflikt, dass der sich löst, und ich glaube das ist gerade erst mal das Wichtigste. Ansonsten, wenn irgendwelche Fragen an uns habt, mehr Details möchtet, sagt gerne Bescheid. Eine Sache vielleicht noch. Ich hatte vorhin erzählt, Krisenkriege man die letzten 100 Jahre schon gehabt. Wir haben da auch eine ziemlich coole Grafik, wo man das einfach mal sehen kann.
00:34:18:13 – 00:34:28:17
Nick
Wie haben sich die Börsen entwickelt in dieser Zeit? Wer Interesse hat, sich das mal anzuschauen, schreibt uns einfach eine Email oder schreibt uns bei Spotify an, dann schicken wir euch es gerne auch mal zu.
00:34:29:18 – 00:34:33:05
Philipp
Perfekt, machts gut. Grüße gehen raus aus Schwerin nach Bünde. Bis bald ciao ciao.
00:34:33:11 – 00:34:33:27
Nick
Bis bald ciao.
00:34:33:27 – 00:34:52:18
Moderator
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